M60 Horror Ölpumpe - Bilder der Rettung
 
Nachdem ich meinen Dicken endlich gefunden hatte, sollten nach und nach die Problemstellen gefunden und beseitigt werden. Aber erst nach über einem Jahr hörte ich die Gerüchte über die mangelhafte Befestigung der Ölpumpe beim M60 Motor.

Dann habe ich bei BMW München und bei 5 BMW- Vertragswerkstätten nachgefragt - Fehlanzeige. Niemand wußte angeblich von diesem Problem oder resultierenden Motorschäden. 
Deshalb habe ich mir die Kontrolle der Befestigung zwar vorgenommen, aber dann immer wieder aufgeschoben. 

Was sollte sich da nach 100 tkm Fahrleistung bei so einem tollen BMW Motor auch lösen?

Heute weiß ich, daß diese Verschiebung sehr fahrlässig war.

Zum Glück hat mich dann der Chef meiner freien Werkstatt endlich wachgerüttelt, als er mir ohne Nachfrage von sich aus eine Überprüfung der Ölpumpenbefestigung empfahl. Da wurde mir endgültig klar, daß es sich um mehr als ein Gerücht oder Zufall handelt, und daß BMW die Kunden eiskalt belügt.

Jetzt habe ich bei 136 tkm endlich in den Motor geschaut.
Hier das Ergebnis:


 
Nach Abnehmen des unteren Ölwannendeckels lachten mir 3 Schrauben entgegen, dabei die große Befestigungsschraube. Immerhin ist diese Schraube herunter gefallen, ohne in die Kette zu kommen. Das kann man wohl als Riesenglück im Unglück ansehen.

Hier sieht man gut, wo diese Schraube normalerweise sein sollte.
Die beiden Befestigungsmuttern waren erfreulicherweise erst leicht gelöst, aber die Ölpumpe hatte an der Auflagefläche bei der Schraube schon etwa 0,5 mm Spiel.
 


 
Nochmal eine andere Sicht.
 

 
Dann stellte sich die Frage nach den Deckelschrauben der Ölpumpe.
Zwei Schrauben lagen ja schon in der Wanne, und eine dritte war nur nicht heraus gefallen, weil ein Teil des Motors im Weg war. Ein schneller Test zeigte, daß auch die anderen Schrauben nicht fest waren.
Da sich einige Schrauben bei eingebauter Pumpe nicht oder nur schwer entfernen lassen, habe ich die Pumpe dann einfach ausgebaut.

Die dritte Schraube konnte wie gesagt nicht heraus fallen, aber auch die restlichen 8 Schrauben waren nicht mehr fest und ließen sich ohne Kraft heraus drehen.
 


 

Keine der 11 Schrauben war also noch richtig fest, und die Ölpumpe wurde mehr oder weniger nur noch von den Ölkrusten zusammen gehalten. Noch ein halbes oder ein Jahr, und die Pumpe hätte sich wahrscheinlich in ihre Einzelteile zerlegt. Falls sie nicht vorher abgefallen wäre.

Es war schon sehr erschreckend, welchen Murks BMW da gebaut hat.
Keine der Schrauben hatte irgend eine Art von Sicherung. Nur die beiden Haltemuttern waren zum Glück (mechanisch) selbstsichernd und hatten sich erst um eine viertel Umdrehung gelöst.
Auch die Mutter des Kettenrades hat keinerlei Sicherung. Früher gab es wenigstens noch Sicherungsbleche für solche wichtigen Schrauben.

Es wäre ja noch zu verstehen, wenn dies einer der ersten M60 gewesen wäre.
Der Dicke wurde aber 03/95 gebaut, und da waren wohl diese Probleme schon bekannt. Auch die Ölwannendichtung war schon von der neuen Art.

Leider habe ich bei der Aktion jetzt nicht alle Teile erneuert, die eigentlich sinnvoll wären. Falls ich das nochmal mache, gibt es auf jeden Fall eine neue Befestigungsschraube und zwei Muttern, die Kettenradmutter, alle O-Ringe von den Ölleitungen, sowie alle Ölwannenschrauben neu.
Letztere Schrauben sind ja von der minderwertigsten Qualität, die ich je gesehen habe. Es kann doch echt nicht wahr sein, daß einem eine M6-Schraube beim Anziehen von Hand und etwa 15 Nm abreißt! Das habe ich ja noch nie erlebt. Zum Glück habe ich das Mistding ohne große Probleme wieder raus bekommen. Die Bohrung war unbeschädigt, nur die Schraube hat es zerrissen. Tolle Qualität!

Fazit:

Wer einen M60 fährt und die Ölpumpenbefestigung noch nicht überprüft hat, sollte dies umgehend machen!
Ansonsten kann es sehr gut passieren, daß sich dieser tolle Motor innerhalb von Sekunden in einen Haufen Schrott verwandelt. Und das wäre doch sehr schade.